Sattmacher Flohsamenschalen

Flohsamenschalen haben einen sehr hohen Gehalt an Ballaststoffen - 85 Gramm pro 100 Gramm. Das Besondere ist, das diese Pflanzenfasern nur sehr wenige Kalorien haben aber trotzdem gut sättigen. Durch ihre besondere Eigenschaft, nämlich ihr Quellvermögen, sorgen sie für eine längere Verweildauer im Magen und fördern das Sättigungsgefühl. Das Volumen bewirkt einen mechanischen Sättigungseffekt.  Überdies sorgen die Flohsamenschalen im Darm für eine langsamere Aufnahme von Kohlenhydraten und folglich ein langsamer Anstieg des Blutzuckers. Hormone wie das Ghrelin (Growth Hormone Release Inducing) spielen aber auch eine wesentliche Rolle bei der Steuerung des Hunger- und Sättigungsgefühls.

 

 

Flohsamenschalen wirken sättigend, weil sie im Magen aufquellen, den Magen- und Darminhalt vergrößern und sorgen außerdem dafür, dass der Blutzuckerspiegel nicht so stark schwankt nach den Mahlzeiten.

 

 


 

 Kapitelübersicht:

1. Blutzucker und Sättigung

2. Das Hungerhormon Ghrelin 

3. Die Wahl von Nährstoffen ist entscheidend für das Sättigungsgefühl

4. Komplex: Hunger – Sättigungsgefühl

5. Das Mikrobiom im Darm spielt auch eine Rolle 

 


 

Blutzucker und Sättigung

Wie das Hunger- und Sättigungszentrum arbeiten, hängt von Signalen aus dem Körper ab: Ein abfallender Blutzuckerspiegel meldet Hunger, während das bei hohem Blutzuckerspiegel vermehrt ausgeschüttete Insulin das Sättigungszentrum aktiviert.

Im Magen-Darm -Trakt haben die Schleimstoffe (Polysaccharide) von löslichen Ballaststoffen die Fähigkeit eine gelartige Masse zu bilden. Überdies verändert sich die Viskosität des Speisebreis, was nicht nur die Transportgeschwindigkeit der Nahrung zum Darm, sondern auch die Aufnahme von Kohlenhydraten im Dünndarm verzögert und so einen starken Anstieg des Blutzuckers nach dem Essen verhindert. Dies hat zur Folge, dass weniger Insulin ausgeschüttet wird. Zu den Aufgaben von Insulin gehört der Transport von Kohlenhydraten in die Zellen von Muskeln, Leber, Nieren und Fettgewebe. Daneben fungiert Insulin auch als Sättigungshormon.

 

Das Hungerhormon Ghrelin – was ist es?

Ghrelin ist eines der wichtigsten Stoffwechselhormone und wird wegen seiner appetitanregenden Wirkung auch als Hungerhormon bezeichnet. Der Botenstoff ist zuständig für die Regulation des Hunger- und Sättigungsgefühls. Ein abfallender Blutzuckerspiegel und die Steigerung der Ghrelinkonzentration löst das Gefühl von Hunger aus. Die Hungerzentrale im Gehirn – genauer im Hypothalamus – signalisiert eine Nahrungsaufnahme zu veranlassen. Sobald sich durch die aufgenommene Nahrung die Magenwand ausdehnt, wird das Sättigungszentrum stimuliert, was die Senkung des Ghrelin sowie den Anstieg des Blutzuckerspiegels bewirkt. Das Gefühl der Sättigung wird ausgelöst. Flohsamenschalen können helfen durch die Erhöhung des Speisevolumens die Sättigung erhöhen, sie haben aber keine gewichtsreduzierende Wirkung.

 

Die Wahl von Nährstoffen ist entscheidend für das Sättigungsgefühl

Ein langanhaltendes Sättigungsgefühl erfordert die richtigen Nährstoffe. Die richtige Wahl an Kohlenhydraten muss getroffen werden, um zum einen eine längere Sättigung zu erreichen und zum anderen starke Blutzuckerschwankungen zu vermeiden.  Daher ist es ratsam Lebensmittel mit einem hohen Anteil an langkettigen Kohlenhydraten zu wählen, um Heißhunger und die schnelle Steigerung vom Blutzuckerspiegel zu umgehen.

Das besondere an Flohsamenschalen ist ihr hoher Ballaststoff- und Schleimgehalt in den Schalen, was die hohe Quellfähigkeit mit sich führt. Durch die Schleimstoffe entsteht eine gelartige Masse und bewirkt eine Fülle im Magen. Tatsächlich können Flohsamenschalen das 40-fache ihres Gewichts an Flüssigkeit aufsaugen. Mit anderen Worten - ein Gramm Flohsamenschalen saugen 40 Gramm Wasser auf. Deshalb sollte beim Verzehr von Flohsamenschalen immer darauf geachtet werden reichlich zu trinken.

 

Komplex: Hunger – Sättigungsgefühl

Das Hunger- bzw. Sättigungsgefühl ist ein komplexes Thema indem viele Vorgänge und Mechanismen zusammenspielen müssen - ein richtiger Kaskadeneffekt. Noch immer ist nicht bekannt, wie die Mechanismen und Signale ganz genau funktionieren. Aber gewiss ist, das folgendes einen Einfluss auf das Hunger – Sättigungszentrum hat:

Der Blutzuckerspiegel:

Während ein sinkender Blutzuckerspiegel Hunger meldet, löst ein steigender Blutzuckerspiegel die Insulinproduktion aus - um Zucker in die Zellen zu transportieren - und aktiviert das Sättigungszentrum. Das Hormon Insulin wirkt also gleichzeitig auch als Sättigungshormon.  

Magen-Darm-Trakt:

Nachdem die Nahrung in den Magen gelangt, wird die Ausdehnung des Magens stimuliert sowie die Ausschüttung von Hormonen. Sogenannte Rezeptoren melden dies weiter an das Sättigungszentrum im Gehirn. 

 

Das Mikrobiom im Darm spielt auch eine Rolle 

Ein weiterer Faktor, der eine Rolle im komplexen Hunger - und Sättigungssystem spielt,  ist: das Mikriobiom, unsere Darmbakterien. Als Mikrobiom wird die Gesamheit aller Bakterien in unserem Darm bezeichnet und ist von Mensch zu Mensch sehr individuell. Laut Susanne Klaus, Professorin für Physiologie des Energiestoffwechsels, wird angenommen, dass die von den Darmbakterien produzierten Fettsäuren das Hunger - und Sättigungssystem beeinfussen.