Tipps für eine regelmässige Verdauung

Obwohl nicht gerne über das Thema gesprochen wird, sind Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Durchfall weit verbreitet. Für die Betroffenen ist dies ein sehr unangenehmes Thema und sie fühlen sich durch die Beschwerden sehr beeinträchtigt. Oft sind Verdauungsbeschwerden eine Ursache unseres Lebensstils, dabei können Ballaststoffe, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung Abhilfe schaffen, wenn die Beschwerden nicht Krankheits- oder Arzneimittelbedingt sind.

 


Kapitelübersicht:

1. Verdauung und regelmäßiger Stuhlgang - Was ist normal?

2. Was ist Verstopfung?

3. Was ist Durchfall?

4. Ballaststoffe für eine regelmäßige Verdauung

5. 3 Faktoren für die Unterstützung der Darmgesundheit

 


Verdauung und regelmäßiger Stuhlgang - Was ist normal?


Die Häufigkeit von Stuhlgang ist individuell sehr unterschiedlich. Während einige dreimal täglich Stuhlgang haben, haben andere dreimal wöchentlich Stuhlgang. Unter Experten gelten diese Zeitspannen als normal. Es ist vor allem wichtig, wie wir individuell unsere Verdauung empfinden - wenn wir es gewohnt sind einmal täglich Stuhlgang zu haben, kann schon nach einem Tag ohne Entleerung ein Unwohlsein auftreten. Erst wenn mit der Verdauung etwas nicht stimmt, wird es deutlich wie entscheidend die Darmgesundheit für das allgemeine Wohlbefinden ist. Nicht nur die Frequenz des Stuhlgangs ist ein Kriterium für wie es um die Gesundheit des Darms steht, auch Geruch, Farbe und Konsistenz können helfen bei der Beurteilung.  

 

Farbe: Obwohl in den meisten Fällen die Farbe des Stuhl braun ist und dies liegt an den Verdauungssäften, kann die Farbe des Stuhls auch von den Lebensmitteln, die wir essen, beeinflusst werden. So kann Rote Beete den Stuhl rötlich färben und grünes Gemüse kann die Farbpalette des Stuhlgangs mit einer grünlichen Färbung erweitern. Wenn die Farbe plötzlich anders ist und man es nicht auf die Nahrung zurückführen kann, sollte man es ärztlich abklären lassen. Dies gilt insbesondere wenn Blut im Stuhl ist.

Konsistenz: Die Bristol Stuhlformen Skala ist ein Bewertungsschema, das die Stuhlbeschaffenheit nach Form und Konsistenz einordnet. So können Rückschlüsse auf die Dauer der Darmpassage gezogen werden und eventuell Erkrankungen. Die Skala unterscheidet 7 Typen, wobei Type 1 und Type 2 auf Verstopfung hinweisen, Type 3 und 4 sind normal, und auch Type 5 ist noch normal, Type 6 und 7 weisen auf Durchfall hin. 

Klicken Sie hier für die Bristol Stuhlformen Skala   

Geruch: Kein Stuhl duftet angenehm - aber so richtig schlimm duftet er auch nicht. Manchmal kann der Duft des Stuhlgangs etwas über die Gesundheit verraten, wenn er über längere Zeit faulig oder wirklich übel riecht, so sollte man zum Arzt gehen und es abklären lassen. 

 

Was ist Verstopfung?


Eine Verstopfung liegt vor, wenn Betroffene sich seltener entleeren als gewohnt und der Stuhl hart und trocken ist. Im Falle einer Verstopfung wird der Nahrungsbrei nur sehr langsam weiter transportiert und hat dadurch eine längere Verweildauer im Darm. Dem Nahrungsrest wird dann mehr Wasser entzogen und der Stuhl wird hart und trocken. Mit einer Verstopfung treten häufig auch Beschwerden auf wie: 

 

  • das Gefühl der unvollständigen Entleerung 
  • Bauchschmerzen
  • Völlegefühl 
  • Blähungen

 

Die häufigsten Ursachen für Verstopfung sind ballaststoffarme Ernährung, Bewegungsmangel, Stress oder zu geringe Flüssigkeitsaufnahme aber auch Schwangerschaft. Es wird geschätzt, dass circa ein Drittel der deutschen Bevölkerung gelegentlich an Verstopfung leidet. Dabei sind vor allem ältere Menschen häufiger betroffen. Durch eine Umstellung der Ernährung und des Lebensstils kann man oft eine Besserung der trägen Darmtätigkeit erreichen. Eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte ist eine gute Unterstützung für die Darmtätigkeit, die enthaltenen Ballaststoffe sorgen für ein Sättigungsgefühl, binden Wasser im Darm und sorgen so für ein erhöhtes Stuhlvolumen. Regelmäßige Bewegung wie Spazierengehen oder Radfahren fördert die Verdauung und regt die Darmbewegung an. Auch sollte man das Signal des Körpers die Toilette benutzen zu müssen ernst nehmen und sich die notwendige Zeit und Ruhe nehmen, die man für den Toilettengang benötigt.          

 

Was ist Durchfall?


Wie bei der Verstopfung wird Durchfall durch die Stuhlfrequenz und die Stuhlbeschaffenheit bestimmt. Die letzte Station im Verdauungsprozess ist der Dickdarm, normalerweise wird das im Nahrungsbrei enthaltene Wasser hier aus dem Stuhl aufgenommen und an den Körper abgegeben. Bei Durchfall funktioniert dieser Prozess nicht richtig. Entweder kommt zuviel Flüssigkeit aus dem Dünndarm an oder der Darminhalt wird zu schnell durch den Dickdarm transportiert. Man spricht von Durchfall wenn man mehrfach am Tag – mehr als dreimal – Stühle mit verminderter Konsistenz hat. Dabei ist oft ist das Stuhlvolumen und -gewicht erhöht.

 

Wenn Sie gerne mehr zum Thema Stuhlgang und Aussehen wissen möchten, klicken sie hier. 

 

Ballaststoffe für eine regelmäßige Verdauung


Obwohl Ballaststoffe nicht von unserem Organismus nicht abgebaut werden, sind sie ein wichtiger Bestandteil in unserer Ernährung. Sie kommen vorwiegend in pflanzlichen Lebensmitteln vor und bestehen aus Faser- und Quellstoffen. Im Darm binden die Ballaststoffe Flüssigkeit und quellen auf, was das Stuhlvolumen erhöht, dementsprechend den Stuhlentleerungsreflex auslöst und zuletzt die Transitzeit im Dickdarm verkürzt. Die löslichen Ballaststoffe regen aber nicht nur die Darmbewegung an sondern sie dienen den Darmbakterien auch als Nahrung.  

Flohsamenschalen haben einen besonders hohen Anteil an Ballaststoffen 


Flohsamenschalen bestehen bis zu 85 % aus löslichen Ballaststoffen. Die enthaltenen Ballaststoffe in Flohsamenschalen können sehr viel Wasser binden, dadurch können sie bei Verdauungsproblemen die natürliche Verdauung unterstützen. Bei Darmträgheit quellen die Flohsamenschalen im Darm durch die Bindung von Wasser an. Das Volumen des Darminhalts wird erhöht und dies regt die Darmbewegung an. Gleichzeitig erhält der Stuhl eine weichere Konsistenz, was die Darmentleerung erleichtert. Bei einer beschleunigten Verdauung bewirkt die Quelleigenschaft von Flohsamenschalen ein höheres Stuhlvolumen, indem die überschüssige Flüssigkeit im Darm gebunden wird. Der Stuhlgang nimmt eine festere Form an und kann leichter ausgeschieden werden. 

 

3 Faktoren für die Unterstützung der Darmgesundheit - Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bewegung  


Eine ausgewogene Ernährungsweise mit Ballastoffen aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann einen wichtigen Beitrag zur Darmgesundheit leisten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat hierzu 10 Regeln formuliert. Darüberhinaus empfiehlt die DGE für Erwachsene mindestens 30 g Ballaststoffe pro Tag. Bei einer Ernährung mit viel Ballaststoffen sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, weil Ballaststoffe Wasser binden. Wenn man eine hohe Ballaststoffeinnahme nicht gewohnt ist, sollte man die Menge langsam steigern, um den Darm nicht zu überfordern. Die tägliche Bewegung im Alltag ist wichtig, um die Darmbewegung anzuregen.